Grafik: Jessica Starzetz/BDKJ Aachen
Nein zu Rassismus! Solidarität mit Black People and People of Color
7. Juli 2020Katholische Kinder- und Jugendverbände beziehen Stellung zu systemischem Rassismus
Aachen, 02. Juli 2020. Auf seiner Diözesanversammlung Ende Juni hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Aachen (BDKJ) mit seinen 11 Kinder- und Jugendverbänden einstimmig den Antrag „Nein zu Rassismus! Solidarität mit Black People and People of Color“ verabschiedet. Neben der Veröffentlichung der gemeinsamen Stellungnahme, die weiter unten abgedruckt ist, wird der BDKJ verstärkt für das Thema Rassismus sensibilisieren. Insbesondere wird er sich öffentlichkeitswirksam mit Rassismus auseinandersetzen und den Kinder- und Jugendverbänden im Bistum Aachen mit über 42.500 Mitgliedern Schulungen zur Antirassismusarbeit anbieten.
Struktureller phänotypischer Rassismus in Deutschland und auf der Welt
Wir sprechen uns für eine Gesellschaft aus, in der für alle Platz ist. Als junge Menschen stellen wir uns solidarisch an die Seite Betroffener und tragen Verantwortung dafür, Menschen für das Thema Rassismus zu sensibilisieren.
Am 25. Mai 2020 wurde George Floyd in der USA von Polizisten getötet. Diese Tat ist Ausdruck eines systemischen Rassismus, der Black People and People of Color (BPOC) alltäglich betrifft. Seit dieser rassistischen Tötung finden Demonstrationen auf der ganzen Welt statt, um sich mit Menschen, die von Rassismus betroffen sind, zu solidarisieren.
Aus dieser weltweiten Beschäftigung mit dem Thema Rassismus folgte in den Sozialen Medien an den folgenden Dienstagen nach George Floyds Tod unter dem Hashtag #blackouttuesday eine weitverbreitete Aktion des „Schwarzen-Bild-Postens“, die besonders die Postings der Black People and People of Color in den Vordergrund rücken sollte. Es ist wichtig, dass BPOC gehört werden, wenn sie sprechen.
Die Tatsache, dass wir uns zur Zeit durch den Tod von George Floyd vor allem mit Rassismus in den USA beschäftigen, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch in Deutschland Rassismus gibt, auch wenn die strukturellen Auswirkungen sich in den verschiedenen Ländern unterscheiden.
Bildungsarbeit für eine rassismuskritische Sichtweise nötig
Das Thema Rassismus ist in den Köpfen nun präsenter denn je, aber es braucht mehr als lediglich eine medienkonzentrierte Befassung. Es braucht Bildungsarbeit, Sensibilisierung und Teilhabemöglichkeiten in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Wir müssen begreifen, dass wir, wie Antirassismus-Trainerin und Autorin Tupoka Ogette sagt: „[…] rassistisch sozialisiert worden [sind]. Wie bereits viele Generationen vor uns. Es ist nicht leicht, diese soziale Brille abzunehmen und eine rassismuskritische Sichtweise zu entwickeln. Aber: Es ist nicht unmöglich.“
Die Welt, in der privilegierte unreflektierte weiße Menschen leben, benennt Tupoka Ogette „Happyland“. Es gilt, dieses Happyland zu verlassen, sich der eigenen Privilegien bewusst zu werden und für eine gleichberechtigte und gerechte Gesellschaft einzutreten.
Kein Platz für menschenfeindliche Ideologien und Weltanschauungen in der Gesellschaft
Wir sprechen uns nachdrücklich für eine Gesellschaft aus, die allen Menschen die gleiche Würde garantiert. Wir sind aufgrund unserer Pivilegien, als auch aufgrund von BPOC in unseren Gruppierungen aufgefordert, dass das Thema Rassismus allerhöchste Priorität hat. Eine solche Gesellschaft bietet keinen Platz für menschenfeindliche Ideologien und Weltanschauungen. Deshalb, und aus aktuellem Anlass, solidarisieren wir uns und machen unsere Haltung gegen jegliche Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rassismus wie Faschismus, deutlich.
Als junge Menschen wollen wir allen Menschen auf Basis unserer christlichen Wertvorstellungen auf Augenhöhe begegnen.
Text: BDKJ Diözesanversammlung 2020
Grafik: Jessica Starzetz/BDKJ Aachen
Gesamte Pressemitteilung als PDF: Pressemitteilung: Nein zu Rassismus! Solidarität mit Black and People of Color
Unsere Mitgliedsverbände
