BDKJ Aachen ruft zur Etablierung von Wegen zum Frieden auf.


In der aktuellen Situation, in der Kriege in Europa und weltweit viel Leid verursachen, ruft der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Aachen fordert Politik und Gesellschaft dazu auf, gemeinsam Schritte zur Gewaltüberwindung zu gehen und Frieden nachhaltig zu stärken. Besonders Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter den Folgen von bewaffneten Konflikten

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges hat sich der BDKJ Aachen mit der Haltung zu Kriegen und Konflikten unter seinen Mitgliedern beschäftigt. Dazu wurden Interviews mit Expert*innen aus Wissenschaft, Theologie und Politik geführt, und verschiedene Positionen zur Friedensethik diskutiert. Die Interviews sind auf der Webseite des BDKJ AC sowie auf Instagram nachzuhören. Das Thema Frieden und Versöhnung ist fester Bestandteil der Arbeit von Concern Universal, der Partnerorganisation für Freiwilligenarbeit. Die Organisation engagiert sich für Menschenrechte und Klimagerechtigkeit. Für ihre Arbeit erhielt Concern Universal 2018 den Aachener Friedenspreis. Im Rahmen der BDKJ-Reihe zur Friedensethik wurde auch die Perspektive der kolumbianischen Partnerorganisation auf Frieden in die Überlegungen einbezogen. Die Ergebnisse sind in den Antrag auf der BDKJ-Hauptversammlung „Menschen schützen – Gewalt überwinden – Frieden nachhaltig stärken“ geflossen.

Die Friedensethik des BDKJ: Demokratie und Menschenrechte als Grundlage

„Als überzeugte Christ*innen und Europäer*innen stehen wir mit unseren über 40.000 Mitgliedern im Bistum Aachen gemeinsam für Demokratie und Menschenrechte ein“, betont Dominik Herff, Vorsitzender des BDKJ Aachen. Der BDKJ strebt einen von Mitmenschlichkeit und Liebe geprägten umfassenden Frieden zwischen den Menschen an. „Demokratie und Menschenrechte sind für uns maßgeblich, um die Geißel des Krieges aus der Welt zu schaffen“, so der Diözesanvorsitzende. Daher setzt der Dachverband der katholischen Jugendverbände auf Prävention, gerichtliche Streitbeilegung und möglichst gewaltarme Interventionen. “Die Anwendung militärischer Gewalt soll nur als ‚ultima ratio‘ zur Verteidigung oder zum Schutz grundlegender Menschenrechte in der Verantwortung der Vereinten Nationen beschränkt bleiben. In diesen Ausnahmefällen halten wir aber auch die Lieferung von Waffen zur Selbstverteidigung für legitim. Waffenlieferung aus rein wirtschaftlichen Interessen lehnen wir hingegen grundsätzlich ab”.

Globalisierung und Menschenrechte: BDKJ fordert Schutz vor Ausbeutung

„Wir erkennen die Souveränität aller Staaten an, erwarten aber gleichzeitig, dass alle Staaten den Frieden halten und in Institutionen der gewaltfreien Konfliktaustragung investieren, sowie alle Staats- und Gesellschaftsformen toleriert werden, die die Menschenrechte achten und fördern“, erklärt Dominik Herff. „Wir müssen uns auch fragen, wie Globalisierung gestaltet werden muss, damit sie nicht Staaten, sondern Menschen zugutekommt und ihr Wohlergehen sowie ihre individuellen Rechte fördert und sie vor Ausbeutung schützt“.

Wege ausloten und Dialoge ermöglichen

Der BDKJ fordert zudem die Verantwortlichen in Staat, Kirche und Gesellschaft auf auszuloten, wo schon jetzt Dialoge möglich sind. Aus Sicht des BDKJ sind Politik und gesellschaftliche Akteur*innen gemeinsam in dieser Situation verpflichtet, Wege zur Überwindung von Gewalt und Feindschaften zu finden. “Hier müssen die Verletzlichkeit und Betroffenheit von Frauen und marginalisierten Gruppen besondere Berücksichtigung finden und alle Menschen in ihrer Vielfalt als gleichberechtige Mitglieder unserer Weltgesellschaft anerkannt werden”, fordert BDKJ-Vorsitzender Dominik Herff. “Politische Akteur*innen müssen Friedensarbeit, feministische Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit als präventiven, friedenssichernden politischen Ansatz implementieren, etablieren und nachhaltig absichern.