Jugendverbände im außerunterrichtlichen Offenen Ganztag

Seit dem Sommer 2025 gibt es das Projekt „Jugendverbände im außerunterrichtlichen Offenen Ganztag“. Unser Ziel sind starke und sinnvolle Kooperationen zwischen Jugendverbänden und offenen Ganztagsschulen (OGS)-Strukturen zu etablieren, wobei der Fokus besonders auf ländliche Räume gelegt wird. Dort möchten wir Kindern wertvolle Freizeitaktivitäten anbieten und ihnen einen Raum zur freien Entfaltung bieten, der nicht von schulischen Anforderungen geprägt ist. Gleichzeitig wollen wir als wichtige Partner für Ganztagsschulen in der Region agieren und die Arbeit der Jugendverbände langfristig zu stärken. 

Warum jetzt? 

Ab dem Schuljahr 2026/27 haben alle Kinder in der Grundschule (ab der ersten Klasse wachsend mit den kommenden Jahren) einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Das bedeutet für die bestehenden OGS-Strukturen wachsende Herausforderungen. Aus der Perspektive der offenen und verbandlichen Jugendarbeit können Jugendverbänden  als hochwertige und vielfältige Kooperationspartner dienen und das bestehende Ganztagsangebot durch neu geschaffene Kooperationen erweitern. Da sich die Strukturen erst bilden und erproben müssen, wollen wir das Ganze noch vor Beginn des Rechtsanspruches testen, um zum Ende des Schuljahres 2025/26 mit unseren Erkenntnissen zu gelingenden Kooperationen einen wertvollen Beitrag für Kinder, Eltern, OGS und Jugendverbände in NRW leisten zu können.  

Und was genau? 

Die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsförderung stellt die Offene Ganztagsschulen vor die Aufgabe, ihr Betreuungs- und Ferienangebot auszubauen, während Ressourcen möglicherweise knapp sind. Unser Projekt möchte diesen Wandel konstruktiv begleiten und Kindern Räume bieten, in denen sie ihre Freizeit ohne schulischen Leistungsdruck gestalten können. Gleichzeitig sollen sie genug Freiräume haben, um sich selbstbestimmt zu entfalten, Beziehungen aufzubauen und außerschulische Aktivitäten zu pflegen. Jugendverbände können dabei nicht nur, zumindest in Teilen, den hohen Druck der Träger dämpfen, sondern vor allem das bestehende Ganztagsangebot mit und durch ihre Kompetenzen erweitern und einen großen Teil dazu beitragen, dass sich der Alltag der Kinder nicht nur im schulischen Raum abspielt. Durch gemeinsame Angebote und Kooperationen könnten den Kindern vielfältigere Angebote zur Auswahl gestellt werden, welche in kleineren Gruppen und nach den Interessen der Kinder besucht werden könnten. 

Jugendverbände bieten mit ihren Angeboten und qualifizierten Teamer*innen die Möglichkeit, das Betreuungsangebot vor Ort mit Bastel-, Spiel- und anderen wertvollen Angeboten aus ihrer Verbandsarbeit zu erweitern. Dadurch soll auch die kommunale offene Jugendarbeit vor Ort gestärkt und resilienter gemacht werden, welche unter dem Rechtsanspruch leiden und Kinder und Verbandsmitglieder verlieren könnte. Des Weiteren soll so der Sozialraum für die Kinder geöffnet und der Anschluss an eine nachmittägliche Betreuung zugänglicher gemacht werden. Dies unterstützt nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine erweiterte Kooperation von Betreuungsmöglichkeiten, die nicht nur der Aufsicht dient, fördert die Entwicklung und Erziehung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten. Sie erhalten mehr Freiräume, um sich selbstbestimmt zu engagieren, Beziehungen aufzubauen und ihre Freizeit kreativ zu gestalten. 

Ziel des Projekts ist es, geeignete Kooperationsmöglichkeiten zu identifizieren, diese zu vernetzen und die Durchführung sowie Evaluation der einzelnen Projekte zu ermöglichen. Langfristig sollen so hochwertige außerschulische Jugendförderungsangebote als Teil des offenen Ganztags etabliert werden. Welches zur Erweiterung und Stärkung der Angebotsvielfalt vor Ort beiträgt. 

An wen richtet sich das Projekt? 

Unser Projekt richtet sich an: 

  • Grundschulen und OGS-Träger im Bistum Aachen 
  • Jugendverbände und ihre Teamer*innen, die ihre Angebote in die OGS einbringen möchten 
  • Kommunale Partner wie (Kreis-)Jugendämter, Qualitätszirkel, Bildungsbüros, die das Projekt unterstützen und sich vernetzen möchten 

Die Vorteile unseres Projektes 

Durch unser Projekt und die damit einhergehende Kooperation erhoffen wir uns folgende Vorteile für: 

Kinder 

  • Förderung der Entwicklung durch Angebote zu verantwortungsvollen, gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten 
  • Mitbestimmungs- und Auswahlmöglichkeiten 
  • Vielfältiger, kreativer und abwechslungsreicher Spaß und Beschäftigung 
  • Kennenlernen von anderen Kindern und Gruppen 
  • Außerschulische und leistungsdruckfreie Räume 

Eltern 

  • Sichere und abwechslungsreiche Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder  
  • Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie 
  • Kennenlernen von weiteren nachmittäglichen Betreuungsangeboten 

Jugendverbände 

  • Bewährte Konzepte in Schulen einbringen und Einfluss auf kinderfreundliche Freizeitgestaltung nehmen 
  • Kinder durch den Gesetzesanspruch nicht an die OGS verlieren 
  • Neue Kinder für Gruppenstunden, Ferienfreizeiten und Verbandsmitglieder gewinnen 

OGS 

  • Entlastende Unterstützung erhalten 
  • Bestehende Angebote qualitativ und quantitativ ausbauen 

Jugendämter & Trägerschaft 

  • OGS noch attraktiver gestalten durch vielfältige, interessante und abwechslungsreiche, frei wählbare Betreuungsangebote 
  • Den Zugang zum Sozialraum öffnen und vernetzen 

Als Projektreferentin koordiniere ich die Planung, Durchführung und Auswertung der Projekte und Kooperationen. Ich diene als Ansprechpartnerin bei allen Punkten der Planung, Koordination, für Absprachen oder als Brücke bei Problemen und Schwierigkeiten. Ich blicke hoch motiviert und zuversichtlich auf unser Projekt. Mit der Haltung, dass wir alle daran wachsen und gewinnen können, wenn wir uns vernetzen und unterstützen. 

    BDKJ-Ansprechpartner*in

    Pauline Welslau

    (sie|ihr)

    Projektreferentin für Jugendverbände im außerunterrichtlichen 
    Offenen Ganztag

    Tel.: 0241  44 63 5
    Mobil: 0173 24 44 159
    pauline.welslau@bdkj-aachen.de