Foto: Jessica Starzetz/BDKJ Aachen

Mehr Jugendbeteiligung – aber richtig!

30. Juni 2019

Die katholischen Jugendverbände des Bistums Aachen bewerten
geplantes Landesjugendparlament

Aachen, 30.06.2019. Bei seiner Diözesanversammlung am vergangenen Wochenende hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Aachen zum geplanten NRW-Landesjugendparlament Stellung bezogen. So begrüßt es der Dachverband der 11 katholischen Kinder- und Jugendverbände im Bistum Aachen ausdrücklich, dass die NRW Landesregierung die Beteiligung von jungen Menschen am politischen Geschehen in NRW fördern möchte. Jedoch stellt der BDKJ infrage, ob ein Landesjugendparlament das geeignete Instrument für mehr Partizipation ist. Wichtige Fragen seien noch nicht beantwortet worden, heißt es im Beschluss, der von der Kolpingjugend als Antrag in die Versammlung eingebracht worden war.

Beispielsweise sei noch nicht geklärt, inwiefern ein Landesjugendparlament hinreichend pädagogisch begleitet und die Finanzierung dafür sichergestellt werden könnte. Grundsätzliche strukturelle Abläufe eines Landesjugendparlamentes seien bisher nicht berücksichtigt. Ungeklärt sei, ab welchem Alter junge Menschen ihre Vertretungen wählen würden. Auch sei bisher nicht berücksichtigt, inwiefern sich junge Menschen aus ländlichen Regionen am Landesjugendparlament beteiligen könnten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Sitzungen reisen müssten. Und wie junge Menschen das Amt ausführen sollen, wenn sie durch Ganztagsschulen schon sehr begrenzte Zeitressourcen haben.

Aus diesen und weiteren Gründen bewertet der BDKJ Aachen die Einführung eines NRW Landesjugendparlamentes als kritisch. Stattdessen fordert er, bestehende Möglichkeiten der Partizipation auszubauen und ein Konzept für Ganztagsschulen zu entwickeln, welches Jugendbeteiligung fördert. Bereits bestehende Jugendparlamente sollten vor Ort gestärkt werden. Zudem schlägt der BDKJ Aachen erneut vor, das Wahlalter direkt zu senken, da dies im Gegensatz zum geplanten Landesjugendparlament der einfachere Weg für mehr Jugendbeteiligung in der Politik sei.

Wahlen und eine neue Satzung

Neben dem inhaltlichen Beschluss wurde unter anderem eine neue Satzung festgelegt. Außerdem fanden die Wahlen zum Diözesanvorsitzenden und zur Geistlichen Verbandsleitung statt. Benedikt Patzelt und Dr. Annette Jantzen, die bereits jeweils drei bzw. 2,5 Jahre im Amt waren, kandidierten erneut und wurden von der Versammlung wiedergewählt.


Text und Bild: BDKJ Aachen / Jessica Starzetz

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