Theologie der Verbände

„Welchen Anteil haben wir an der Sendung der Kirche?“

Mit dieser Frage hat sich unsere BDKJ-Bundesebene und die Kinder- und Jugendverbände auseinandergesetzt. Nach dreijähriger theologischer Reflexion wurde im Jahr 2015 auf der BDKJ-Hauptversammlung eine Theologie der Verbände vorgestellt. Diese Theologie ist keineswegs abgeschlossen; sie möchte vielmehr den Raum für einen Diskurs eröffnen und sich durch diesen Diskurs profilieren und bereichern lassen.

Die vollständige digitale Version der Theologie der Verbände gibt es hier:

https://www.bdkj.de/themen/theologie-der-verbaende/download/

Bestellen könnt ihr die gedruckte Broschüre hier.

Außerdem gibt es eine kürzere Broschüre zur Theologie der Verbände.

Broschüre zur Theologie der Verbände als PDF

Die wichtigsten Infos zur Theologie der Verbände im Überblick

Kirche ist ein Ereignis

Der BDKJ ist davon überzeugt, dass Kirche in erster Linie ein Ereignis ist.  Kirche ist nicht an bestimmte Strukturen oder Sozialformen gebunden, sondern findet auch außerhalb der klassischen Gemeindeformen statt. Die Orte und Formen der Verkündigung müssen dynamisch und vielfältig sein, genauso wie die Menschen selbst dynamisch und vielfältig sind.  Hier leisten die Verbände einen relevanten Dienst, denn: Sie sind Teil einer großen Vielfalt innerhalb der Kirche und ermöglichen unterschiedlichen Menschen den Zugang zum Glauben und zum Evangelium.

In den verbandlichen Aktivitäten lebt eine ganz eigene Form der caritas

Alle Christen sind durch die Taufe und die Firmung in die Sendung der Kirche hineingenommen (LG 32/33). Sie haben den Auftrag, die Botschaft Jesu zu verkünden und die Welt in seinem Sinne zu gestalten. Auch Akteur*innen in der Jugendverbandsarbeit orientieren sich am Evangelium und an der Person Jesus Christus. In den verbandlichen Aktivitäten leben sie gemeinsam ihren Glauben, feiern Gottesdienste und praktizieren eine ganz eigene Form der caritas.

Orientiert an den Lebenswirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen

Die Kinder- und Jugendverbände orientieren sich in ihrer Arbeit an den konkreten  Lebenswirklichkeiten von Kindern und Jugendlichen, an ihrer „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ (GS 1). Sie möchten Räume und Freiheiten ermöglichen, den Glauben zu entdecken und bieten daher ein riesiges Spektrum an spirituellen Angeboten an. Darüber hinaus bringt der BDKJ die Themen, Forderungen und Visionen von Kindern und Jugendlichen in die Gesamtkirche ein. Damit kommt dem BDKJ eine Funktion als Korrektiv zu, denn es gilt ständig zu prüfen,  ob die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit noch an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert ist und ob sie überhaupt noch anziehend wirkt.

Der BDKJ betont die besondere prophetische Gabe von Kindern und Jugendlichen und ihren unverstellten Blick für das Wesentliche. Diese Gabe ist ein grundlegender Maßstab für die Arbeit des BDKJ: Wo in unserer Gesellschaft Intoleranz, Ungleichheit und Ungerechtigkeit  erfahrbar werden, wird der BDKJ unruhig und will sich konstruktiv ins Geschehen einbringen. 

Die Prinzipien der Verbandsarbeit

Die Arbeit des BDKJ und der Verbände stützt sich auf fundamentale Prinzipien, diese sind Glaube, Lebensweltbezug, Demokratie, Partizipation, Selbstorganisation, Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit. Besonders die durch und durch demokratische Struktur ist ein Wesensmerkmal des BDKJ und der Verbände, das anderen Teilen der Kirche als weiteres Korrektiv dienen kann.    Die Kinder- und Jugendverbände des BDKJ leben auf ihre eigene Art und Weise die Sendung der Kirche als sichtbarer Teil des Volkes Gottes. Sie können mit ihrer Art des Kircheseins inspirieren und Anstöße geben: Gerade in den aktuellen Debatten zur Umstrukturierung und zum Neu-Denken von Kirche können sie eine Vorbildfunktion einnehmen.