Beharrlich echte Konsequenzen einfordern

1. September 2022

Aachener Veranstaltungsreihe zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche 

Gemeinsame Pressemitteilung des BDKJ Aachen, der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen, des Diözesanrates der Katholik*innen im Bistum und der kfd Aachen e.V.

Im Bistum Aachen stärkt eine Veranstaltergemeinschaft die notwendige Auseinandersetzung mit der Aufarbeitung des Missbrauchs unter dem Vorzeichen „Wiedervorlage: Aufarbeitung (Macht-) Missbrauch“.

Auf der Internetseite www.wiedervorlage-aufarbeitung.de finden Sie alle Veranstaltungen der Reihe und die Möglichkeit zur Anmeldung.

Am Mittwoch, 14. September, um 18.30 Uhr geht es im Justizzentrum Aachen um den Beitrag der beiden Rechtssysteme von Staat und Kirche zur Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche. Impulse setzen die Opferschutzbeauftragte des Landes NRW, Generalstaatsanwältin a. D. Elisabeth Auchter-Mainz, und der Münsteraner Kirchenrechtler Prof. Dr. Thomas Schüller. 

Unter der Fragestellung „Weitermachen, revoltieren, Anderes tun? Mündigkeit statt Co-Klerikalismus“ geht es am 27. September weiter mit der Frage nach der Rolle der Laien im System Kirche, mit einem Impulsreferat von Prof. Dr. Michael Schüßler.

Und „Leuchtzeichen – eine unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt im kirchlichen Kontext“ am 17. Oktober bittet Maria Mesrain zum Gespräch. 

Die Jugendverbände stellen sich am 03. November nach einer „Aufarbeitung in der Jugend(verbands)arbeit – jenseits der Amtsstruktur?!“.

Den Abschluss bildet die einwöchige Kunstinstallation „Tatorte“ im November.

Als Veranstaltergemeinschaft zeichnen BDKJ Diözesanverband Aachen, Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen, Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen und die kfd im Diözesanverband Aachen für die Reihe “ Wiedervorlage: Aufarbeitung (Macht-) Missbrauch“ verantwortlich.

Sexualisierte Gewalt, ausgeübt durch Priester und andere kirchliche Mitarbeiter, hat vielen Menschen bereits im Kindesalter schweren Schaden zugefügt. Außerdem wurden die Taten vielfach geheim gehalten und die Täter geschützt. Grundlagen dafür liegen in der DNA der Kirche, wie Bischof Wilmer aus Hildesheim treffend formulierte. Die Theologin und Betroffene Doris Reisinger bezeichnete die Kirche als „Illusion einer heilen Welt“, die von vielen nach wie vor unkritisch gestützt wird.

Dieser Befund ist seit Jahren in der deutschen Kirche klar und wurde durch verschiedene Gutachten im Detail gestützt. Wir sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der katholischen Kirche im Bistum Aachen und tragen Verantwortung in katholischen Verbänden und Einrichtungen. Wir setzen unsere Reihe zum Thema fort, weil wir wissen wollen: Wie reagieren Bischof und Generalvikar auf den Befund? Wie werden Betroffene gehört und entschädigt? Wie werden Täter bestraft? Wie werden Transparenz und Gerechtigkeit gesucht? Wie wird mit den betroffenen Gemeinden kommuniziert? Wo werden die systemischen Ursachen bearbeitet und mit welcher Erfolgsaussicht?

Herzliche Einladung zur kritischen Debatte!

Flyer Wiedervorlage: Aufarbeitung (Macht)Missbrauch mit allen Terminen